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Dr. Fritz von Mannstein

   


 

Alte Zeiten – Neue Zeiten
Panta rhei – Alles fließt

Liebe Freunde

Tempora mutantur et nos in illis mutamur: Eins, zwei, drei im Brauseschritt – eilt die Zeit, wir eilen mit.

Too old to Rock’n Roll. Too tough to die. Außerdem habe ich jetzt das Leben vor dem Tode entdeckt und die Endlichkeit des Lebens in meine Handlungsalternativen einbezogen.

  1. Nach 50 Jahren „on the road” als freiberuflicher Repetitor zur Vorbereitung auf das erste und das zweite juristische Staatsexamen in Mainz, Frankfurt, Heidelberg, Mannheim, Freiburg und als Rechtsanwalt ist meine interplanetarische Reise „per Anhalter durch die Galaxie“ mit dem Raumschiff „Enterprise“ zu Ende gegangen. Ich bin etwas überraschend weder zwischen Mars und Venus verglüht noch in den Nebeln der Milchstraße versunken und auch nicht im Schwarzen Loch Messier 87 in 22 Milliarden Teile zerlegt worden. Auch einem alten Space-Cowboy hätte das leicht passieren können. Daher konnte ich meine „Don Quichotterie“ und den Kampf gegen die Windmühlenflügel 50 Jahre lang ununterbrochen fortsetzen.

  2. Ich möchte daher allen Teilnehmern meiner Kurse im Rahmen der Juristischen Lehrgänge Dr. von Mannstein und Kollegen von ganzem Herzen besonders danken, die mir den „Traumberuf dieser Erde“ ermöglicht haben. Ihr habt mich auf diesem Trip immer begleitet, obwohl es für manche von Euch bestimmt eine „Rocky-Horror-Last-Picture-Show“ war. Vielleicht werden mich einige Teilnehmer auch als „Tyranno- Saurus-Fritz“, der kleinste aus der Familie der Dino-Saurier, in Erinnerung behalten. Dem einen oder anderen von Euch wird es auch wie auf einem Spaziergang mit Dante und Vergil durch die Hölle vorgekommen sein, um im neunten Kreis der Hölle Luzifer zu begegnen. Vor allem darf man in der Hölle nicht weinen. Die Tränen werden sofort zu Eisklumpen und verursachen höllische Schmerzen. Andererseits ist die Gesellschaft in der Hölle viel interessanter als im Paradies. Die Begleit-Musik ist von AC/DC: „Highway to Hell.“

    Außerdem hat uns immer die folgende Musik begleitet: „Start me up“ und „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones – „Dancing in the Dark“ und „Tougher than the Rest” von Bruce Springsteen – „On the road again“ von Canned Heat – „Simply the Best” von Tina Turner – und „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin.

    Das Motto hieß: Schaffen, Machen, Tun. Do or die. Nur die Tat macht frei. Auf Dauer hilft nur Power.

  3. Besonders herzlich möchte ich auch meinen Kollegen danken, die mich als Repetitoren jahrzehntelang auf dieser interplanetarischen Reise begleitet haben. Sie haben immer super-sensationelle-spektakuläre Arbeit geleistet. Und es war stets eine außerordentliche Freude, mit diesen überragenden Juristen und großartigen Persönlichkeiten im Team zusammenzuarbeiten.

    Assessor Christian Bert leitet heute die Juristischen Lehrgänge Alpmann Schmidt zur Vorbereitung auf das erste und das zweite juristische Staatsexamen in Heidelberg und Mannheim – gemeinsam mit Dr. Oliver Münster.

    Dr. Matthias Weidemann ist heute Vorsitzender Richter am Landgericht in Mainz. Und Assessor Folke Mühlhölzer ist heute Sonderbeauftragter des hessischen Ministerpräsidenten und Geschäftsführer der staatlichen Hessen-Agentur.

    Auch die Juristen Wilhelm Schade und Martin Berthold haben jahrzehntelang ebenfalls unschätzbare, äußerst wertvolle Dienste geleistet. Ohne die außerordentliche Hilfe dieser beiden juristischen Mitarbeiter wäre der Betrieb der Juristischen Lehrgänge Dr. von Mannstein und Kollegen gar nicht möglich gewesen.

    Last not least möchte ich mich bei der Universität Mainz auch noch einmal besonders bedanken. Dort habe ich das Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und den Johannes-Gutenberg-Preis erhalten.

  4. Schließlich gilt mein besonderer Dank einigen amerikanischen Universitäten. Sie haben mir in meinem „früheren Leben“ zwei wundervolle Jahre als „Research scholar“ ermöglicht und mich mit großzügigen Stipendien phantastisch unterstützt.

    Auch in meinem „späteren Leben“ war es in vielen Jahren immer wieder super-sensationell, „back home“ zu sein. Allen bleibe ich in „ewiger Dankbarkeit“ verbunden.

  5. Besonders erwähnen möchte ich schließlich meine Tätigkeit im Rahmen der Universitäten Mainz und Mannheim. Es waren am Anfang 5 Jahre in der Universität Mainz und zuletzt 15 Jahre als freiberuflicher Repetitor mit fünfzehn Semesterwochenstunden in der Universität Mannheim. In diesen Spielstätten wurden die Stücke „Viel Lärm um Nichts“, „Warten auf Godot“, „Die Nashörner“ oder „Endspiel“ aufgeführt. Schiller, Goethe und Brecht kamen ebenfalls vor.

    Ich habe in dieser Zeit viel buntes Federvieh erlebt. Zahlreiche Minifizenzen, Minusathleten, Spurenleser, Schriftgelehrte, Reiter der Apokalypse, Tränentiere der höchsten Schluchzklasse und Häuptlinge mit Federschmuck sind mir begegnet. Oft hatte ich den Eindruck, im „Club der unnachahmlich Lebenden“ zu sein. Die Kaste der „Erlauchten und Erhabenen“ und die Kaste der „Außerirdischen“ hatte ebenfalls viele Mitglieder. Der „aufrechte Gang der Blindschleiche“ kam auch vor.

    Außerdem haben Minifizenzen die Corona-Pandemie benutzt, um auf dem 6,6 Milliarden Lichtjahre entfernten Planeten „Ultima Thule“ eine Selbsterfahrungsgruppe zu gründen. Ob sie jemals in die Erdumlaufbahn zurückkehren werden, ist ungewiß.

    Last not least mit Goethe am 13. Oktober 1765: „Sie können nicht glauben, was es eine schöne Sache um einen Professor ist. Ich bin ganz entzückt gewesen, da ich einige von diesen Leuten in ihrer Herrlichkeit sah.“

    Treffend ist jedenfalls das Motto der Universität Mannheim:
    In Omnibus veritas – In allem ist Wahrheit.

  6. Nun wünsche ich Euch allen von Herzen alles Gute, Glück, den richtigen Schwung zwischen Sinn und Sinnlichkeit und viel Erfolg in allen Lebenslagen. Und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, wenn der Wind auf Hoher See wieder einmal schräg von vorn kommt. Keep the fight up.

    Aristoteles sagt: Den Wind können wir nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Let the good feelings fly. Let the good times roll. Keep your eyes to the stars and your feet on the ground. Good vibrations. And always look on the bright side of life. Wie immer mit dem Mythos von Sisyphos: On the road again. Keep the ball rolling. Power up. Get up. Stand up.

    Stay tuned – Keep swinging – Rocking on all over the free world like a Rolling Stone. The party ain’t over yet.

    Ich halte mich an Schopenhauer: Das Alter ist die Heiterkeit dessen, der seine Fesseln los ist und nun ein freies Leben führt.

    Kein Ende in Sicht. Noch nicht Schicht. Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.

    Abschließend frei nach Brecht: Wir stellen fest, betroffen: Deckel zu, die Fragen offen.

Fritz von Mannstein